Seit einer Woche herrscht bei uns in zweierlei Hinsicht Ausnahmezustand: Erstens macht Matens Kindergarten Sommerpause, und zweitens ist der Sommer sehr kräftig:
Ad 1: Mats geht ersatzweise in einen anderen Kindergarten, etwas weiter weg. Letzten Sommer war der der „Lünheim Barnehage“ für ihn noch der reinste Horror. Aber diesmal gefällt es ihm sehr gut: Neue Legosteine, neue Spielgeräte, neue Freunde. Für mich bedeutet das einen weiteren Weg, um ihn abzuholen: statt 3 gehe ich nun 25 Minuten. Auf etwa der Hälfte der Strecke gibt es einen steilen Schotterweg, und den hinunter muß ich auch noch Mats´Laufrad tragen. Donnerstag hat er es dafür aber sehr tapfer geschafft, sein Rad auf dem Hinweg das steile Stück ohne abzusitzen hochzurollern. Ich habe ohne jede weitere Belastung schon Probleme, mich alleine dieses Stück Weg hochzuschleppen. Zum Glück hatte der Kleine gestern seine Sonnenbrille dabei. Hinweg am Morgen und Rückweg am Nachmittag bedeuten nämlich jedesmal, gegen die Sonne zu gehen, und das ist für uns beide unangenehm. Als ich gestern Nachmittag wieder zum Kindergarten ging, um ihn abzuholen, kam mir schon auf der Fußgängerbrücke ein Mann entgegen, der sein Handy an eine ziemlich rote Glatze hielt. Dann kamen 2 Leute, die Rasen mähten. Ihre freien Oberkörper waren jeweils Puterrot.
Gestern Abend waren wir auf einer sehr angenehmen Grill-“Party“ im Garten einer Freundin. An der Konversation konnte ich nicht nur der verloren gegangenen geteilten Aufmerksamkeit wegen kaum teilnehmen: ich mußte mich von den anderen Leuten immer ein gutes Stück abseits halten. – wo eben gerade Schatten war. Ich habe mir sehr meine alte Schweißbrille herbeigewünscht.
Aber die Sonne blendet und rötet natürlich nicht nur unangenehm, sie macht es auch ziemlich warm. Auch diesen Sommer wieder über 20 Grad. Anja und Mats nutzen das schöne Wetter dieses Wochenende, um an irgendeinem Strand zu zelten. Ich hingegen habe Ruhe und die Zeit, dies zu Schreiben. Außerdem laufe ich keine Gefahr, mitmachen zu müssen, falls die beiden tatsächlich ins Wasser gehen.